Frage: Bei unklaren Bauchschmerzen lasse ich serologisch gelegentlich die Endomysium- und Transglutaminaseantikörper bestimmen. Welchen Stellenwert in der Diagnostik der glutensensitiven Enteropathie haben diese Antikörper? In welchen Fällen ist die weitere Diagnostik mittels ÖGD bzw. histologischer Untersuchung nötig?

Antwort: Nach der aktuellen S2k-Leitlinie der DGVS sollten bei klinischem Verdacht auf Zöliakie (z. B. auch bei unklaren Bauchschmerzen) primär die Gewebs-Transglutaminase-IgA-Antikörper (tTG-IgA-Ak) oder die Endomysium-IgA-Antikörper (EmA-IgA-Ak) sowie das Gesamt-IgA im Serum untersucht werden. Es genügt in der Regel ein spezifischer Antikörpertest.

Die Diagnose Zöliakie kann sicher gestellt werden bei:

  • positiver Serologie UND
  • positiver Histologie (d. h. Marsh 2 oder Marsh 3) UND
  • serologischer Besserung unter glutenfreier Diät.

Für die Diagnose einer Zöliakie gibt es keinen einzelnen beweisenden Test. Die Diagnose einer Zöliakie basiert auf der Anamnese, der klinischen Untersuchung, der Antikörperbestimmung und der histologischen Untersuchung von Dünndarmbiopsien.



Autorin:

Univ.-Prof. Dr. med. Elke Roeb

Schwerpunkt für Gastroenterologie, Zentrum für Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen
35396 Gießen

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2020; 42 (10) Seite 50