Aktive Bewegung kann gegen Krebs helfen: Sport beeinflusst indirekt auch Mechanismen des Zuckerstoffwechsels und des Insulinspiegels und er stimuliert das Immunsystem.

„Die Wirkung des Sports für die Krebsprävention lässt sich am Beispiel Darmkrebs erklären", so Prof. Dr. med. Martin Halle, Ärztlicher Direktor und Ordinarius Lehrstuhl und Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Klinikum rechts der Isar TU München. Und ergänzt: "Wir wissen heute, dass die Muskulatur bestimmte Botenstoffe über das Blut in unterschiedliche Organsysteme aussendet. Wird die Muskulatur belastet, werden zum Beispiel im Darm bestimmte Muskelhormone freigesetzt. Gelangen sie in die Darmschleimhaut, hemmen sie die Entwicklung von Darmpolypen. Gleichzeitig beeinflusse Sport beeinflusst indirekt auch Mechanismen des Zuckerstoffwechsels und des Insulinspiegels - und er stimuliere das Immunsystem. Durch Bewegung erhöht sich die Zahl der natürlichen Killerzellen, die Krebszellen abtöten können. „Um die Immunkompetenz zu fördern, sollten wir täglich mindestens 10 Minuten höher intensiv trainieren und richtig ins Schwitzen kommen, um die Muskulatur zu aktivieren“, sagt Prof. Halle.

Weltkrebstag am 4.2.2022

Etwa jede zweite Deutsch:e erkrankt im Laufe des Lebens an Krebs. Das sind rund 510.000 Krebsneuerkrankungen pro Jahr. Expert:innen rechnen mit einem Anstieg auf 600.000 bis 2030. Laut Robert Koch-Institut leben in Deutschland rund 1,7 Millionen Menschen mit einer Krebserkrankung, die in den letzten fünf Jahren diagnostiziert wurde. Zum diesjährigen Weltkrebstags informieren Expert:innen der Technischen Universität München (TUM), des Comprehensive Cancer Center München, der Bayerischen Krebsgesellschaft und der Felix Burda Stiftung über erfolgreiche Wege, um das Krebsrisiko zu senken.

„Durch Krebsprävention und Früherkennung lässt sich die Sterblichkeit deutlich reduzieren. Voraussetzung dafür ist eine hohe Akzeptanz der Vorsorgeprogramme in der Bevölkerung. Es nehmen aber nur etwa 67 % der Frauen (ab 20 Jahre) und rund 40 % der Männer (ab 35 Jahre) daran teil. Deshalb raten wir: Nehmen Sie Krebsvorsorge ernst und fördern Sie Ihre Gesundheit durch einen gesunden Lebensstil“, betont Prof. Dr. med. Hana Algül, u.a. Professor für Tumormetabolismus an der TU München.

„Forscherinnen und Forscher sehen europaweit großes Potential in der Krebsprävention. Würde das Zusammenspiel von Prävention und Früherkennung optimiert, könnten 50-70 Prozent der Krebstodesfälle in Europa vermieden werden.* Durch flächendeckende Präventionsprogramme verbunden mit translationaler Krebsforschung und einer verbesserten onkologischen Versorgung wäre im Jahr 2030 in Europa ein krebsspezifisches 10-Jahres-Überleben von etwa 75 Prozent möglich“, erklärt Prof. Dr. med. Volker Heinemann, Direktor des CCC München und Oberarzt am Klinikum der Universität München (LMU).

Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zum Thema Krebsprävention man z.B. hier:
http://febs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/1878-0261.12763


Quelle
Technische Universität München