In einer großen Studienanalyse ging das American College of Physicians der Frage nach, welche Arzneimittel bei Kreuzschmerzen tatsächlich helfen und welche eher nicht.

NSAR schnitten dabei nur geringfügig besser ab als Plazebo, eventuell gibt es einen geringen Nutzen bei chronischen Rückenschmerzen. Paracetamol war nicht besser als Plazebo. Nur zur kurzfristigen Therapie ergab sich bei Muskelrelaxanzien ein moderater Nutzen. Benzodiazepine zeichneten sich durch eine gewisse Wirksamkeit bei chronischen, nichtradikulären Schmerzen aus, sie wiesen aber auch zentralnervöse Nebenwirkungen auf. Opioide schnitten bei einer kurzfristigen Therapie besser als Plazebo ab. Auch für Antidepressiva, Antikonvulsiva und systemische Kortikoide fanden die Autoren keinen Nutzen, der über den Plazeboeffekt hinausging. Ihr Fazit: Ärzte sollten Patienten mit akuten und subakuten Rückenschmerzen darauf jinweisen, dass die Schmerzen in der regel wieder von selbst verschwinden. Bei chronischen Rückenschmerzen raten sie primär zu körperlicher Bewegung und nichtmedikamentösen Verfahren.


Quelle:
Chou R et al. (2017) Ann Intern Med. DOI: 10.7326/M16-2458