Während des Lockdowns im April und Mai 2020 sind so wenige Antibiotika verordnet worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das zeigt eine Analyse der Techniker Krankenkasse (TK).

Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gingen die Verordnungen im Frühjahr 2020 um 43 % zurück, von durchschnittlich 0,602 Tagesdosen pro versicherter Erwerbsperson 2019 auf 0,344 Tagesdosen 2020. Hochgerechnet auf die in Deutschland rund 34 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seien das rund 11,7 Millionen Tagesdosen, statt 20,5 Millionen Tagesdosen 2019. Ein Teil des starken Rückgangs könnte daher kommen, dass in dieser Zeit weniger Menschen mit leichten Beschwerden zur Ärzt:in gegangen sind, vermutet die TK. Gleichzeitig hätten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aber auch dazu beigetragen, dass andere Infektionserkrankungen sich weniger verbreiten konnten.