Wie sieht es mit der Akzeptanz und Umsetzung von Leitlinienempfehlungen in deutschen Hausarztpraxen aus? Dieser Frage untersuchte jetzt eine Studie, an der sich fast 700 Hausärzt:innen beteiligten.

Schwerpunkt der Umfrage war die Umsetzung von Maßnahmen zur Änderung des Lebensstils und zum Einsatz blutdrucksenkender Medikamente in verschiedenen Patientengruppen. Die Ergebnisse: Die Wirksamkeit von Lebensstiländerungen bei der Hypertonie-Behandlung wurde von den meisten Befragten als niedrig eingeschätzt und nicht konsequent genug umgesetzt. Bei der Pharmakotherapie verschreibt die Mehrheit der befragten Ärzte leitliniengemäß eine medikamentöse Therapie (in der Regel nach 2–6 Monaten). Die Entscheidung, ob mit einer Mono- oder Kombinationstherapie begonnen wird, machten die Befragten von den Blutdruckwerten und dem Risikoprofil des Patienten abhängig. Gut ein Drittel aller Hausärzt:innen verschrieb eine Kombinationstherapie bei Werten über 160/100 mm Hg, wenn der Betroffene keine weiteren Risikofaktoren aufwies. Kamen welche dazu, entschieden sich über 85% für eine Kombinationstherapie. Damit zeige sich, dass Bluthochdruckpatient:innen weitgehend gemäß den geltenden Leitlinien versorgt werden, so die Autoren.


Quelle:
Predel HG et al. (2020) J Edu Health Promot; 9: 34