Die KVen fordern bereits seit Jahren mehr Geld für die Hausbesuche. Zuletzt wurde die Bewertung im Jahr 2011 angepasst.

Aktuell wird der ärztliche Hausbesuch im EBM mit 212 Punkten angesetzt, das entspricht einem durchschnittlichen Betrag von 23,29 Euro. Hinzu kommt eine je nach Entfernung und Tageszeit unterschiedliche Wegepauschale von durchschnittlich rund 6 Euro je Besuch. Einige KVen sehen nun dringenden Handlungsbedarf, mehr Honorar für die Hausbesuche zur Verfügung zu stellen. Dass die Krankenkassen sich hier querstellen, sehen die KVen als Schlag ins Gesicht der Ärzte. Wenn sich nun auch die neutralen Mitglieder des Erweiterten Bewertungsausschusses jede Reform zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Deutschland inzwischen dem Sparzwang nach der Coronakrise opferten und sich eindeutig auf Seiten des Spitzenverbandes der Krankenkassen stellten, sei dies erschreckend. Ein Hausbesuch sei zeitaufwändig und binde den Arzt für eine gewisse Dauer – in dieser Zeit sei kein Arbeiten in der Praxis möglich. Um auf einen vergleichbaren Praxisstundenlohn zu kommen, müssten im Schnitt 3 Hausbesuche pro Stunde absolviert werden, rechnet die KV Rheinland-Pfalz vor. Das sei vollkommen unrealistisch, eine Reform der Hausbesuchsvergütung sei deshalb mehr als überfällig. Die KBV hat sich der Forderung nach einer besseren Vergütung für Hausbesuche angeschlossen.