Viele Augenerkrankungen lassen sich auch in der Schwangerschaft ohne Nachteile für das ungeborene Kind behandeln.

Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin. So sei bei einer Infektion mit Herpesviren eine Therapie mit Aciclovir-Salbe unbedenklich. Auch spreche meist nichts gegen lokal angewendete Antihistaminika, um eine allergische Bindehautentzündung während der Schwangerschaft zu kurieren. Ist ein Antibiotikum gefragt, um eine bakterielle Entzündung in den Griff zu bekommen, können Salben mit den Substanzklassen Fluoroquinolone oder Aminoglykoside verwendet werden. Als Tabletten seien allerdings Präparate aus der Wirkstoffgruppe der Penicilline oder Cephalosporine zu bevorzugen. Unbedenklich bei gelegentlichem Einsatz sei auch Paracetamol, um leichte bis mittelschwere Schmerzen zu bekämpfen. Bestehen Zweifel beim Einsatz eines Medikaments, helfen Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie und Pharmakovigilanz mit Auskünften weiter (www.reprotox.de oder www.embryotox.de). Entwarnung geben die Ärzte für plötzlich auftretende oder sich verstärkende Kurzsichtigkeit, Bei 14 % der werdenden Mütter ändere sich die Brillenstärke, so die DOG, bei 30 % stellten sich Kontaktlinsenunverträglichkeiten ein. Ursache ist vermutlich eine veränderte Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit sowie eine Zunahme der Dicke von Hornhaut und Linse. Beide Phänomene würden sich nach der Geburt aber meist wieder zurückbilden.