Die Kostendebatte im Gesundheitssystem hat das Potenzial, Patient:innen zu verunsichern. Mehr als die Hälfte befürchtet, dass ihnen Arzneimittel aufgrund zu hoher Kosten nicht verschrieben werden.

Die Kostendebatte im Gesundheitssystem hat das Potenzial, Patient:innen zu verunsichern. Mehr als die Hälfte der Deutschen (58 %) fürchtet, dass ihnen Arzneimittel aufgrund zu hoher Kosten nicht verschrieben werden. Bei Menschen, die auf verschreibungspflichtige Arzneimittel angewiesen sind, ist diese Sorge besonders stark verbreitet (63 %). Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Biotech-Unternehmens Amgen. „Die Patientinnen und Patienten sind sich unsicher, ob die Krankenkassen bei schweren Erkrankungen weiterhin die Kosten von innovativen Arzneimitteln übernehmen werden“, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Eine sichere Arzneimittelversorgung wird jedoch von den Befragten vorausgesetzt und sie sehen die Politik in der Pflicht.“

In der Kostenfrage sind sich die Deutschen einig: Die Mehrheit von 94 % ist der Meinung, dass Gesundheit nicht vom Geldbeutel abhängen darf. Wenn auch die Entwicklung von Arzneimitteln ein sehr aufwendiger und kostenintensiver Prozess ist, sollte aus Sicht der Befragten bei innovativen Therapien nicht gespart werden. Sie sehen den größten Bedarf bei der Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel gegen bisher unheilbare Krankheiten.

Hohe Zustimmungsrate zum solidarisch finanzierten Gesundheitssystem

Grundsätzlich lässt die Umfrage auf eine hohe Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem schließen. Drei Viertel der Befragten ist überzeugt, dass sich Deutschland das beste Gesundheitssystem der Welt leistet. Und auch die solidarische Finanzierung trifft auf eine ebenso hohe Zustimmung (73 %).

Sorge vor Sparmaßnahmen und Lieferengpässen

Jedoch befürchtet fast jeder Zweite (47 %), dass durch Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem die Arzneimittelversorgung in Deutschland gefährdet ist. Auch stellen aus Sicht der Bevölkerung fehlende Produktionsstandorte in Europa, Verlegung von Standorten und immer länger werdende Lieferketten große Herausforderungen bei der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung dar.

Über die Studie

Für die Studie zur Wertigkeit von innovativen Therapien wurden 1.000 Deutsche im Auftrag von Amgen repräsentativ befragt. Die Befragung führte das Marktforschungsunternehmen Toluna im August 2022 online durch.


Literatur
Amgen-Studie zur Wertigkeit von innovativen Therapien, Marktforschungsinstitut Toluna, August 2022