Zur Arbeit in der Dermatologie gehört die Prävention von infektiösen Hautkrankheiten durch spezifische Impfungen. Durch die Coronapandemie und die damit verbundenen Herausforderungen für den Praxisalltag ist die Nachfrage nach dem Thema Impfen und nach entsprechenden Ausbildungen von dermatologischer Seite noch einmal deutlich gestiegen.

Das Thema Impfen ist in der Dermatologie spätestens seit der Einführung der HPV-Impfung vor fast fünfzehn Jahren und der Herpes-Zoster-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Jahr 2018 fest verankert. Professor Dr. med. Peter Elsner, u. a. Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), erläutert: „Wo immer es sich um impfpräventable Erkrankungen handelt und das Risiko zu erkranken hoch ist, ist Impfen die beste Präventionsmaßnahme.“

Impfen kann doch jeder?

Impfen lernt man in der ärztlichen Ausbildung. Aus diesem Grund ist jeder Arzt impfberechtigt. Diese Tätigkeit kann auch an Mitarbeiter delegiert werden, sofern diese entsprechend qualifiziert sind. Aber: „Zum Impfen gehört jedoch mehr, als eine Spritze zu setzen. ­Neben rein technischen Fragen steht vor allem die Impfberatung im Zentrum. Denn zum Impfen gehört Vertrauen“, so Elsner, der auch Direktor der Klinik für Hautkrankheiten in Jena ist.

Impfzertifikate für Dermatologen

Seit vielen Jahren bieten die Ärztekammern in Deutschland Impfkurse an. Spezialisierte Impfkurse für Dermatologen fehlten allerdings lange. Diese Lücke schloss die Deutsche Dermatologische Akademie, die seit 2019 ein Impfzertifikat für die Zielgruppe der Dermatologen entwickelte und seit Anfang 2020 entsprechende Impfkurse anbietet. Ziel ist es, Theorie und Praxis der Impfkunde umfassend zu vermitteln und damit einen wichtigen Beitrag für Qualität und Sicherheit zu leisten.

Mehr Anfragen durch Corona

Mit der COVID-19-Impfkampagne ist die Nachfrage an den Kursen noch einmal gestiegen. 2021 fanden bereits fünf Impfkurse statt, die alle ausgebucht waren. 143 Dermatologen haben hier ihr Zertifikat erworben und bringen sich nun in spezifische dermatologische Impfungen, aber auch in die Corona-Impfungen ein. Kein anderes Zertifikat wurde in diesem Jahr so nachgefragt: „Diese hohe Nachfrage zeigt uns, wie gut das zugrunde liegende Curriculum die Bedürfnisse und Ansprüche der Teilnehmenden widerspiegelt“, erklärt Elsner.

Themen und Inhalte

Die einzelnen Fortbildungsinhalte für das Zertifikat „Impfen für Dermatologen (DDA)“ werden in einem ganztägigen Modul vermittelt. Inhaltlich geht es um die Impfsituation in Deutschland, Impfarten und den Umgang mit Impfstoffen, technische Anforderungen beim Impfen sowie das Impfmanagement in der Praxis. Hinzu kommen rechtliche Fragen beim Impfen, die spezifisch dermatologische Impfberatung und spezielle dermatologische Impfungen (HPV, Zoster) sowie Finanzierung, Verordnung und Abrechnung von Impfungen.

Weitere Infos
Termine und weitere Infos zu den benannten Ausbildungen finden Sie unter: https://akademie-­dda.de


Literatur
1. Elsner P, Pfister W, Schliemann S. Zertifizierung: „Impfen für Dermatologen (DDA)“. Akt Dermatol 2020; 46: 83–85


Autorin:
Sabine Mack

Erschienen in: DERMAforum, 2021; 25 (7/8) Seite 7