Eine neue Technik, die mit der Applikation elektromagnetischer Impulse und Radiofrequenz arbeitet, kann gleichzeitig für einen Muskelaufbau und einen Fettabbau sorgen. Das Ziel: eine definierte Körpersilhouette zu erreichen, insbesondere im Bereich von Bauch, Po, Armen oder Oberschenkeln.
Für die Indikation Bodycontouring gibt es neue technische Entwicklungen, die es mittels elektromagnetischer Impulse ermöglichen, hartnäckige Fettdepots loszuwerden und dabei gleichzeitig Muskeln aufzubauen. Bei der Therapie wird ein Muskel etwa 20.000-mal kontrahiert, sodass die innere Struktur des behandelten Muskels gestärkt und gestrafft wird sowie Fettzellen reduziert werden. Durchschnittlich nimmt die Muskelmasse durch die Behandlung mit dieser Methode um 25 % zu. Die bei der Behandlung zusätzlich eingesetzte Radiofrequenzerwärmung sorgt dafür, dass sich das subkutane Fett um durchschnittlich 30 % verringern kann. Die Technologie ist im Gerät EMSCULPT NEO von BTL inzwischen versehen mit der medizinischen CE-Kennzeichnung und die Behandlung wurde von der FDA als medizinisches Verfahren zugelassen.
Die Behandlung eignet sich für alle Personen ab 18. Anwendungsbereiche sind in erster Linie Oberarme (Bizeps, Trizeps), die Oberschenkel, Waden, Bauch und Po.
Die Behandlungsdauer beträgt 30 Minuten pro Sitzung und Areal, eine Betäubung ist nicht erforderlich. Empfehlenswert sind etwa 4 Sitzungen im Abstand von 5 bis 10 Tagen. Das endgültige Ergebnis ist allerdings erst nach etwa 2 Monaten erreicht.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 600 € pro Sitzung und Areal für den Patienten.
Vorteile dieser Behandlung sind
- nicht invasive und schonende Behandlungsmethode
- gezielte Formung des Behandlungsareals
- durchschnittlich 30 % Fettreduktion und 25 % Muskelaufbau
- keine Ausfallzeiten
- Walk-in-walk-out-Prinzip
- anhaltende Ergebnisse
Verlauf einer Behandlung
Vor der ersten Sitzung führt ein Arzt ein eingehendes Beratungsgespräch mit dem Patienten und klärt, ob dieser für diese Behandlung geeignet ist. Anschließend wird, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegensprechen, die erste Sitzung terminiert.
Vor der Behandlung ist es wichtig, dass alle möglichen Kontraindikationen ausgeschlossen sind, der Patient metallhaltigen Schmuck und Piercings ablegt und sich kein Metall im Behandlungsbereich befindet.
Nachdem er sich auf die Behandlungsliege gelegt hat, wird der Applikator auf den zu behandelnden Bereich der Haut platziert und mit einem dehnbaren Gurt fixiert. Die starken Magnetimpulse und Radiofrequenzwellen, die der Applikator abgibt, wirken in den Muskeln und der subkutanen Fettschicht. Die Magnetimpulse aktivieren die motorischen Endplatten in den Muskeln, die dann für starke Kontraktionen sorgen. Diese sogenannten supramaximalen Kontraktionen sind bei einem herkömmlichen Training der Muskeln nicht zu erreichen. Durch die zusätzlich abgegebenen Radiofrequenzwellen werden die Fettzellen im Behandlungsbereich erwärmt und gehen in die Apoptose. Für ein dauerhaftes Ergebnis ist es hilfreich, viel Wasser zu trinken und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten.
Prof. Dr. med. Klaus Fritz
Erschienen in: DERMAforum, 2022; 26 (11) Seite 4