Verschluckte Batterien und Magnete, aber auch spitze oder lange Objekte können den Magen-Darm-Trakt schädigen. Und auch große, feste Essensbrocken, die in der Speiseröhre stecken geblieben sind, können gefährlich werden.

Eine neue Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Gastrointestinale Endoskopie (ESGE, European Society of Gastrointestinal Endoscopy) fasst jetzt zusammen, wie Fremdkörper schonend wieder aus dem Körper gelangen. Hat ein versehentlich verschluckter Gegenstand die Speisröhre bereits passiert, gilt es abzuwägen. Bei kleinen, rundlichen Dingen, wie etwa Münzen oder Knöpfen, ist die Gefahr eher gering. Diese passieren den Magen-Darm-Trakt meist, ohne Schäden anzurichten, und verlassen ihn dann in den nächsten Tagen auf natürlichem Weg wieder. Rund 80 bis 90 % der Fremdkörper finden gemeinsam mit dem Nahrungsbrei den Weg ins Freie. Etwa ein Fünftel können mithilfe eines Endoskops geborgen werden. Nur bei weit weniger als 1 % ist tatsächlich eine Operation notwendig. Entsprechend der neuen Leitlinie sollten spitze, scharfe oder lange Gegenstände, wenn möglich, per Röntgenaufnahme lokalisiert und innerhalb von 24 Stunden endoskopisch entfernt werden. Auch Knopfbatterien, aus denen ätzende Flüssigkeiten austreten können oder die durch lokalen Stromfluss im feuchten Milieu die Schleimhaut schädigen, dürfen nicht im Körper verbleiben. Dasselbe gilt für Magnete, die sich – sofern es mehrere sind – über eine Darmschlinge hinweg anziehen und so die Darmwand schädigen können. Letztlich müsse der behandelnde Arzt aber immer individuell entscheiden. Gerade bei verschluckten Gegenständen sei es wichtig, dass Arzt und Patient aufmerksam sind und mögliche Symptome, wie Würgereiz, Erbrechen, Schmerzen oder Unwohlsein erkennen und richtig einordnen.


Quelle:
Birk M et al. (2016) Endoscopy. DOI: 10.1055/s-0042-100456