Aus früheren Untersuchungen war bekannt, dass längeres Stillen von mehr als 3 Monaten das Risiko für einen Typ-2-Diabetes bei Schwangeren um 40 % senken kann. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums in München glauben nun, die Ursachen dafür gefunden zu haben.

Für ihre Analysen untersuchte das Wissenschaftlerteam Stoffwechselprodukte von knapp 200 Patientinnen, die einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt hatten. Dabei beobachteten sie, dass sich die Stoffwechselprodukte der Frauen, die länger als 3 Monate gestillt hatten, deutlich von jenen unterschieden, die kürzere Stillzeiten hatten. Das längere Stillen ist mit einer veränderten Produktion von Phospholipiden und verringerten Konzentrationen von verzweigtkettigen Aminosäuren im Blutplasma der Mütter verbunden. Dies sei auch insofern interessant, weil die betroffenen Stoffwechselprodukte schon in früheren Studien mit Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wurden, so die Autoren. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf krankheitsrelevante Stoffwechselpfade, die durch den Stillvorgang beeinflusst werden und somit dem Schutzeffekt zu Grunde liegen könnten.


Quelle:
Much D. et al. (2016). Diabetologia: DOI: 10.1007/s00125-016-4055-8