Man geht heute davon aus, dass die Multiple Sklerose (MS) eine neurologische Autoimmunerkrankung ist, bei der das Immunsystem das Gehirn und Rückenmark attackiert. Als Risikofaktoren wurden auch Impfungen diskutiert.

Eine Studien der TU München mit mehr als 12.000 MS-Patienten zeigt nun, dass Personen 5 Jahre vor einer MS-Diagnose weniger Impfungen bekommen hatten, als Vergleichsgruppen, die keine MS entwickelten. Dies galt für die untersuchten Impfungen gegen Pneumokokken, Meningokokken, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken, das Humane Papilloma Virus (HPV), Hepatitis A und B, FSME und Grippe. Bei den drei Letztgenannten fiel der Effekt besonders deutlich aus: hier ließ sich die Kontrollgruppe deutlich häufiger impfen als die späteren MS-Patienten. Es gebe somit keinen Hinweis darauf, dass sich die Wahrscheinlichkeit für eine MS-Erkrankung oder das Auftreten eines ersten MS-Schubs durch Impfungen unmittelbar erhöht, so die Autoren.


Quelle:
Hapfelmeier A et al. (2019) Neurology. DOI: 10.1212/WNL.0000000000008012