Eine Behandlung mit Antidiabetika verringert bei Menschen mit Typ-2-Diabetes das Risiko für Alzheimer und andere Demenzerkrankungen.

Am deutlichsten sinkt das Risiko durch den Wirkstoff Pioglitazon. Zu diesem Schluss kommen Bonner Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) aufgrund der Analyse von Krankenkassen-Daten. Die Datensätze beinhalteten Angaben über Erkrankungen und Medikationen von mehr als 145.000 Männer und Frauen im Alter ab 60 Jahren. Die Analyse bestätigte bisherige Befunde für ein erhöhtes Demenzrisiko von Diabetikern. Doch es zeigte sich außerdem, dass eine Behandlung mit dem Wirkstoff Pioglitazon einen bemerkenswerten positiven Nebeneffekt hatte und das Risiko einer Demenz um 47 % gegenüber Nicht-Diabetikern verringern konnte. Je länger die Behandlung andauerte, umso geringer war das Risiko. Am deutlichsten sank das Risiko, wenn der Wirkstoff mindestens 2 Jahre verabreicht wurde. Pioglitazon wirkt antientzündlich und hemme auch die Ablagerung schädlicher Eiweiße im Gehirn, erklären sich die Forscher ihre Ergebnisse.


Quelle:
Heneka MT et al. (2015) annals of Neurology. DOI: 10.1002/ana.24439