Bis zu 15 % aller jungen Mütter entwickeln nach der Entbindung eine postpartale Depression (PPD). Nun zeigt eine aktuelle Metaanalyse für die Daten von 2 Millionen Patientinnen ausgewertet worden waren, dass Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes (GDM) häufiger unter PPD leiden als Frauen ohne diese Stoffwechselerkrankung.
Aufgrund des erhöhten Risikos empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) behandelnden Ärzten, Wöchnerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes konsequent und zeitnah nach der Entbindung auf Depressionen zu untersuchen, um gesundheitliche und psychische Folgen für Mutter und Kind zeitig abzuwenden. Eine Wochenbett-Depression tritt meist innerhalb des ersten Monats nach der Entbindung auf. Charakteristische Symptome sind gedrückte Stimmung, Interessen- und Appetitverlust, Schlafstörungen, erhöhte Ermüdbarkeit, Wertlosigkeits- und Schuldgefühle, verminderte Konzentration sowie Suizidgedanken und -handlungen. Als mögliche Ursachen für den Zusammenhang zwischen GDM und PPD nennen die Autoren neuroendokrinologische Vorgänge wie eine gestörte Wechselwirkung zwischen Gehirn und Nebennieren, aber auch den Einfluss des erhöhten Insulinwertes im Blut auf die Schilddrüse. Auch entzündliche Prozesse und Störungen bei der Serotonin-Ausschüttung könnten eine Rolle spielen. Nicht zu vernachlässigen sei schließlich der psychische Stress, den der GDM bei der Frau auslöse.