Für Herzinsuffizienz stand bisher die medikamentöse Therapie im Vordergrund. Ergänzt wurde dies durch einen Herzschrittmacher, der die Kontraktion des Herzmuskels optimiert und einen Defibrillator – beides soll einen plötzlichen Herztod durch Herzrhythmusstörungen verhindern.

Körperliches Training wurde Erkrankten dagegen lange strikt verboten, da befürchtet wurde, dass sich dadurch die Pumpfunktion des Herzens weiter verschlechtert. Doch in den vergangenen Jahren haben Studien bereits gezeigt, dass ergänzendes körperliches Training belastbarer macht und die Rehospitalisationsrate reduziert. Bestätigt wird dies durch eine aktuelle Studie der TU München. Im Zeitraum von 2009 bis 2014 wurden dafür 261 Patienten mit Herzinsuffizienz in 3i Gruppen eingeteilt und durchliefen 52 Wochen lang verschiedene Trainingseinheiten. Zunächst wurde mit allen 3 Gruppen über 3 Monate ein von Medizinern betreutes Training durchgeführt und zusätzlich eine Empfehlung zur Fortführung der Intervention für weitere 9 Monate gegeben. Patienten, die 12 Wochen lang an einem überwachten moderaten Training teilnahmen, erzielten die besseren Effekte als diejenigen, die alleine trainierten. Beobachtet wurde eine Verkleinerung der linken Herzkammer und damit eine Verbesserung der Pumpfunktion sowie der allgemeinen körperlichen Verfassung. Dazu geben die Autoren einen konkreten Tipp: Moderates Training bedeutet rund 100 Schritte pro Minute oder 3.000 Schritte in 30 Minuten.


Quelle:
Ellingsen O et al. (2017) Circulation. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.116.022924