Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen scheinen von Antidepressiva wenig zu profitieren, auch wenn Letztere von internationalen Fachgesellschaften für diese Indikation empfohlen werden.

Diesen Rückschluss kann man aus einer Metaanalyse von 33 randomisierten kontrollierten Studien ziehen, an denen insgesamt 5.318 Patienten teilgenommen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Trizyklische Antidepressiva (TCA) keinerlei Auswirkungen auf Rückenschmerzen und dadurch bedingte funktionelle Einschränkungen haben. SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) können bei Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen zwar Schmerzen und Behinderung leicht bessern, dieser Effekt sei aber klinisch wahrscheinlich irrelevant. Für andere Substanzklassen wie SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), NDRI (Norepinephrin- und Dopamin- Reuptake-Inhibitoren) und tetrazyklische Antidepressiva war die Evidenz insgesamt gering bis sehr gering. Die Daten legten nahe, dass keine dieser Substanzen bei Rückenschmerzen effektiv ist, so die Autor.innen.


Quelle:
Ferreira GE et al. (2021) BMJ. DOI: 10.1136/bmj.m4825