Ein Viertel der schwer an COVID-19 Erkrankten entwickelt im Durchschnitt drei Monate nach körperlicher Genesung eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Dies ist ein Ergebnis einer der weltweit größten Studien zu den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die fortlaufend von April 2020 bis März 2021 mehr als 30.000 Menschen untersuchte. Im Mittel kam es ab dem 100. Tag nach erfolgreicher stationärer Behandlung zu einem Anstieg der Trauma-Symptomatik. Das massiv bedrohliche Erlebnis, keine Luft mehr zu bekommen, löse bei diesen Patienten im Nachgang sogenannte Intrusionen aus, die sich wie ein Flashback äußern, mit einem plötzlich einschießenden massiven Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, des Erlebens von Kontrollverlust, beschreiben die Autoren die Symptomatik. Diesen Patienten könne man eine COVID-19-spezifische Traumabehandlung anbieten – etwa in Form einer angeleiteten Schreibtherapie, durch die Betroffene wieder die Kontrolle über die Affekte erlangen könnten.


Quelle:
Bäuerle A et al. (2020) BMJ Open. DOI: 10.1136/bmjopen-2020-039646