Der Podcast „ADHS: Kein Grund zur Panik" lässt Expert:innen verschiedener Disziplinen zu Wort kommen und gibt praxisrelevante Tipps für die ärztliche Praxis.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist noch immer ein kontrovers diskutiertes Thema. Der neue Podcast „ADHS: Kein Grund zur Panik" lässt daher Experten verschiedener Disziplinen zum Thema ADHS zu Wort kommen und gibt praxisrelevante Tipps für Hausärzt:innen.

Im Podcast geht es unter anderem darum, wie ADHS-Patienten in der Praxis erkannt werden können, welche Kontraindikationen bzw. Wechselwirkungen bei der medikamentösen Therapie zu beachten sind und welche Rolle die Zusammenarbeit von Hausärzt:innen und Fachärzt:innen für die Behandlung der ADHS spielt.

„Ein großes Problem bei chronischen Erkrankungen wie der ADHS ist die Transition. Dem kann man eigentlich nur begegnen, wenn man interdisziplinär denkt und arbeitet“, so Dr. Daniel Alvarez Fischer, Neuropsychiatrische Gemeinschaftspraxis Lübeck und Mitglied des Expertenrats ADHS. Die Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen wird weltweit auf etwa 5 % geschätzt. Bei etwa 80 % der ADHS-Patient:innen bleibt die Erkrankung auch im Erwachsenenalter bestehen. Jedoch sind nur 0,2 % der erwachsenen ADHS-Betroffenen im Gesundheitssystem erfasst.

Patient:innen mit einer unerkannten ADHS seien oftmals bereit aufgrund von Komorbiditäten wie Depression oder Angsterkrankungen bei der Hausärzt:in in Behandlung. „Ich erhoffe mir, dass sich insbesondere auch die Hausärzte durch die Podcast-Serie noch mehr mit dem Thema ADHS beschäftigen, um die Patienten erkennen und behandeln zu können“, erklärte Dr. Jürgen Fleischmann, Ärztliche Leitung Johanniter MVZ Sinzig und Co-Vorsitzender des Expertenrats ADHS. Denn ADHS-Betroffene profitieren von einer frühzeitigen Diagnose, einer effizienten Therapie und einer kontinuierlichen Weiterbehandlung.

Herausgegeben wird die neue Podcast-Serie von der Firma MEDICE in Kooperation mit dem Expertenrat ADHS. Die ersten Folgen sind ab sofort unter www.gemeinsam-adhs-begegnen.de sowie bei den gängigen Podcast-Anbietern verfügbar.

Literatur:

1. Journal of Health Monitoring 2018 3(3), DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-078
2. Fayyad J et al. Br J Psychiatry 2007;190:402–409
3. Rösler M et al. Nervenarzt 2008;320–327
4. Barbaresi WJ et al. Pediatrics 2013;131:637–644
5. Libutzki L et al. Eur Psychiatry 2019;58: 38-44


Quelle
MEDICE