Dass strukturierte Trainingsprogramme in der Lage sind, den Blutdruck zu senken, zeigt eine aktuelle Metaanalyse. Eingeschlossen waren 391 randomisierte kontrollierte Studien, von denen 197 Bewegungsinterventionen und 194 verschiedene Antihypertensiva bewerteten. Keine der Studien verglich Bewegungsintervention direkt mit Medikamenten.

Im Ergebnis zeigte sich aber, dass schon ausschließlich mit strukturierten Übungsplänen (alle Arten von Bewegung, einschließlich Kombination von Ausdauer und Krafttraining) eine konsistente Blutdrucksenkung erreicht werden kann. Diese sei zwar insgesamt schwächer als bei Patienten, die Medikamente erhielten, jedoch bei Patienten mit systolischem Blutdruck über 140 mmHg war der blutdrucksenkende Effekt des Sports vergleichbar mit der Wirkung von üblicherweise verordneten blutdrucksenkenden Präparaten. Wie frühere Studien zu Sport und Blutdrucksenkung bereits zeigten, ist die Stärke des Effekts von Bewegung auch davon abhängig, wie intensiv und wie regelmäßig trainiert wird. Zudem brauchen die Patienten Geduld, denn es dauert eine gewisse Zeit, ehe ggf. ein Medikament weggelassen werden kann. Empfohlen werden bei Bluthochdruck z. B. moderates dynamisches Training in Form von Jogging, Radfahren, Walking, Schwimmen oder Skilanglauf für mindestens 30 Minuten an 5 bis 7 Tagen pro Woche über einen längeren Zeitraum, um eine Blutdrucksenkung zu erreichen.


Quelle:
Naci H et al. (2018) Br H Sports Med. DOI: 10.1136/bjsports-2018-099921