Frage: Was ist die aktuelle Therapie des Herpes zoster? Welches Medikament ist das Mittel der Wahl in der ambulanten Versorgung? Aciclovir oder Brivudin etc.?

Antwort:

Zu dieser Frage nimmt die Konsensuskonferenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. und der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V. wie folgt Stellung:

"Zur antiviralen Behandlung des Zoster bei immunkompetenten Patienten sind in Deutschland für Erwachsene Aciclovir (i.v.; oral), Brivudin (oral), Famciclovir (oral)und Valaciclovir (oral) zugelassen. Diese Präparate sind bezüglich ihrer Wirksamkeit auf die kutanen Zosterläsionen als nahezu gleichwertig einzuschätzen.
Klinische Studien weisen in Bezug auf die Dauer des zosterassoziierten Schmerzes (akuter Zosterschmerz und postzosterische Neuralgie) eine signifikant bessere Wirkung von Brivudin, Famciclovir und Valaciclovir im Vergleich zu Aciclovir (oral) aus.
In ihrer Wirkung auf die Dauer der postzosterischen Neuralgie sind Brivudin, Famciclovir und Valaciclovir gleich wirksam.
Standardtherapie des Zoster bei immunsupprimierten Patienten ist Aciclovir, intravenös verabreicht. Zur oralen Behandlung von Patienten ab dem 25. Lebensjahr ist auch Famciclovir zugelassen.
Gegenwärtig liegen noch keine Erfahrungen in der Behandlung immunsupprimierter Patienten mit Valaciclovir und Brivudin (in der Dosierung 1 x 125 mg) vor."


Literatur:
Peter Wutzler, Gerd Gross, Hans Wilhelm Doerr: Die antivirale Therapie des Herpes zoster. Empfehlungen der Konsensuskonferenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e. V. und der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V. zur antiviralen Therapie des Zoster, Erfurt, 7. bis 8. Februar 2002


Autor:


Dr. Andreas Leischker, M.A.
Klinik für Innere Medizin
Alexianer Krefeld GmbH
47918 Krefeld

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2018; 40 (6) Seite 55