Frage: Bei meiner 14-jährigen Patientin mit bekannten Autoimmunerkrankungen innerhalb der Familie ist ein TSH basal von 6,7 µU/ml gemessen worden. TPO-AK und Thyreoglobulin-AK sind jeweils negativ. Die Schilddrüsensonographie ist geplant. Sollte man mit der Gabe eines SD-Hormons beginnen?

Antwort:

Eine Therapieeinleitung ist noch nicht sinnvoll. Bei Jugendlichen sind die oberen TSH-Normbereiche etwas höher als bei Erwachsenen. Der Wert bei dieser Patientin ist zwar tatsächlich auch für ihr Alter etwas erhöht, jedoch gibt es keine Hinweise auf eine Schilddrüsenerkrankung. Oft kommt es zu spontanen Besserungen des TSH-Wertes. Auch ein Eisenmangel kann eine TSH-Erhöhung erklären. Der TSH-Wert sollte nach zwei Monaten kontrolliert werden, eventuell kann eine Ferritinbestimmung sinnvoll sein.



Autor:

Dr. med. Joachim Feldkamp

Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie
Klinikum Bielefeld
33604 Bielefeld

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2018; 40 (11) Seite 57