Ob man schlank bleibt oder dick wird, bei dieser Frage scheinen die Darmbakterien ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Zumindest kommen Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen zu diesem Schluss.

Die Forschenden hatten zwei Labor-Maus-Gruppen miteinander verglichen, eine Gruppe trug das Mikrobiom von Wildmäusen, die andere Gruppe das Mikrobiom einer normalen Labor-Maus. Beide Gruppen erhielten 10 Wochen lang Zugang zu fettreicher Nahrung. Dabei nahmen die Tiere mit dem Mikrobiom der Wildmaus nicht übermäßig an Gewicht zu, entwickelten keine Fettleber und zeigten generell keine der typischen Folgen, die man mit fettreicher Nahrung verbindet. Die Mäuse schütteten stattdessen verstärkt Stoffwechselhormone aus und zeigten einen erhöhten Energieverbrauch, vermutlich durch eine Aktivierung des sogenannten braunen Fettgewebes. Um diesen positiven Einfluss auf den Organismus auszuüben, muss das Mikrobiom der Wildmäuse allerdings innerhalb weniger Wochen nach der Geburt übertragen werden – eine spätere Behandlung zeigte keinerlei Wirkung. Der Effekt blieb selbst dann stabil, wenn die Mäuse mit Antibiotika behandelt wurden, die das Darmmikrobiom stören. Die Forschenden hoffen, dass die Übertragung ihrer Ergebnisse auf den Menschen in Zukunft hilft, neue Therapieansätze zu identifizieren, die bereits im frühen Leben vor Fettleibigkeit schützen.


Quelle:
Hild B et al. (2021) Nature Metabol. DOI:10.1038/s42255-021-00439-y