Etwa 9 von 10 Schlaganfällen sind ischämischer Natur, d. h. es kommt durch den Verschluss oder die Verengung eines hirnversorgenden Blutgefäßes aufgrund eines Blutgerinnsels zur Minderversorgung eines Hirnareals mit Sauer- und Nährstoffen. Dann ist es entscheidend, die Blutgerinnsel mit Medikamenten möglichst schnell aufzulösen und eine weitere Verklumpung von Blutplättchen zu verhindern.

Eine aktuelle Studie spricht sich nun für eine duale Plättchenhemmung mit den gerinnungshemmenden Medikamenten Aspirin und Clopidrogrel aus. Diese Kombinationstherapie sollte mindestens 24 Stunden nach dem Einsetzen der ersten Schlaganfallsymptome erfolgen und über 10 bis 21 Tage andauern. Schon früher hatten Studien gezeigt, dass die Kombination von Aspirin und Clopidrogrel der derzeit üblichen Aspirin-Monotherapie im Hinblick auf die Rezidivprophylaxe überlegen ist. Die Autoren führen das auf eine synergistische Wirkung beider Substanzen zurück, da Aspirin und Clopidrogrel die Thrombozytenaggregation auf unterschiedliche, sich ergänzende Weisen behindern. Im Klartext heißt das, dass durch die kombinierte Einnahme von Aspirin und Clopidrogrel deutlich mehr Folge-Schlaganfälle verhindern werden können, und zwar bei vertretbaren Risiken wie einem leicht erhöhten Blutungsrisiko.


Quelle:
Prasad K et al. (2018) BMJ. DOI: 10.1136/bmj.k5130