Bis vor Kurzem hatte sich die U. S. Preventive Services Task Force (USPSTF) noch ausdrücklich gegen routinemäßigen PSA-test als Früherkennungsuntersuchung für Prostatakrebs ausgesprochen.

Doch inzwischen hat sie ihr negatives Urteil revidiert. In einer neuen Richtlinie empfiehlt sie nun, dass Ärzte die potenziellen Vor- und Nachteile einer PSA-Messung mit allen Männern zwischen 55 und 69 Jahren besprechen sollten. Bei Männern ab 70 Jahren sollten hingegen keine routinemä0ßigen PSA-Bestimmungen vorgenommen werden. Grund für den Meinungsumschwung ist die Neubewertung der PLCO-Studie, die keinen mortalitätsbezogenen Nutzen der PSA-Messung erbracht hatte. Hier hatte sich nachträglich herausgestellt, dass sich in der Gruppe der angeblich Nicht-Getesteten rund 90 % der Männer doch heimlich hatten testen und auch therapieren lassen. Dies könnte erklären, warum hier keine relevanten Unterschiede gefunden werden konnten in Bezug auf die Prostatakrebsmortalität. Die deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hält die Datenlage aber dennoch noch nicht für ausreichend für ein positives Votum des G-BA. Sie rät, dass die Entscheidung für oder gegen des SA-Test individuell von Arzt und Patient gemeinsam getroffen werden sollte.


Quellen:
Medscape; DGU; www.uspreventiveservicestaskforce.org/Page/Document/draft-recommendation-statement/prostate-cancer-screening1