Symposium: Bei Asthmatikern und COPD-Patienten ist die Dreifachtherapie mit zwei langwirksamen Bronchodilatatoren und einem inhalativen Kortikosteroid ein durchaus denkbares Zukunftsszenario. Zahlreiche Patienten aus dem Studienkollektiv der Salford Lung Study werden schon jetzt mit dieser Wirkstoff-Kombination behandelt.
In der Studie wurde ein unselektiertes Kollektiv von 2.802 COPD-Patienten mit Exazerbationen in der Vorgeschichte zwei Studienarmen zugeordnet: Entweder erhielten die in 75 Allgemeinarztpraxen versorgten Patienten eine „übliche“ COPD-Therapie nach Gutdünken der behandelnden Ärzte oder eine einmal täglich verabreichte Basistherapie mit der Kombination aus dem inhalativen Kortikosteroid (ICS) Fluticason und dem langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) Vilanterol. Verabreicht wurde diese Medikation mit einem Trockenpulverinhalator (Ellipta®), der sich nach Angaben von Dr. Dr. Christina Berchtold, vom Unternehmen GSK, München, durch eine besonders einfache, wenig fehleranfällige Anwendung auszeichnet.
Reduktion der Exazerbationen
Gemessen am primären Endpunkt der in offenem Studiendesign über 12 Monate prospektiv angelegten Studie profitierten die mit Relvar® Ellipta® behandelten Patienten von dieser Medikation: Verglichen mit der „üblichen“ Medikation kam es im Beobachtungszeitraum zu einer signifikanten Reduktion der moderaten oder schweren COPD-Exazerbationen um 8,4 % (p=0,02). Wo genau die Gründe für diese Überlegenheit liegen, ist u. a. deshalb schwer zu beurteilen, weil auch bei Patienten unter Fluticason/Vilanterol die Zusatzmedikation mit einem langwirksamen Anticholinergikum (LAMA) erlaubt war. Basierend auf den Ergebnissen der „FULFIL-Studie“ hat der Hersteller Ende 2016 einen Zulassungsantrag für eine fixe 3er-Kombination ICS/LABA/LAMA (Fluticason/Vilanterol/Umeclidinium) in der Indikation COPD gestellt.
Dr. med. Ludger Riem
Symposium: „Neue Wege bei Asthma und COPD“, GSK
Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2017; 39 (11) Seite 78