Neue Medikamente zur Behandlung einer chronischen Hepatitis-C haben sich in den vergangenen Jahren gut bewährt.

Eine aktuelle Studie der Deutschen Leberstiftung zeigt nun erstmals, dass mit den neuen Medikamenten auch eine akute Hepatitis C ausheilen kann – und zwar sogar schneller als die chronische Hepatitis C, die aktuell für 8 bis 12 Wochen behandelt werden muss. Von einer „akuten HCV-Infektion“ spricht man in den ersten 6 Monate nach der Infektion. An der Studie nahmen 20 Patienten aus 10 Zentren in ganz Deutschland teil, die eine akute Hepatitis C aufgrund einer Infektion mit dem Hepatitis C-Virus des Genotyps 1 und keine weiteren Infektionskrankheiten wie Hepatitis B oder HIV hatten. Alle Patienten erhielten eine Kombination der Wirkstoffe Ledipasvir und Sofosbuvir in einer Tablette für 6 Wochen und wurden anschließend 12 Wochen weiter beobachtet. Das Ergebnis: Alle Patienten konnten geheilt werden und es gab keine nennenswerten Nebenwirkungen. Die Erkenntnis, dass eine deutlich kürzere Therapiedauer bei einer sehr neu erworbenen Hepatitis C-Virusinfektion ausreicht, sei nicht nur wissenschaftlich und für die klinische Praxis interessant, sondern könnte auch zu Kostenersparnissen führen, wenn es entsprechende Verpackungseinheiten geben würde, so die Autoren. Durch eine frühe Ausheilung der Erkrankung könne außerdem die Ansteckung weiterer Personen verhindert werden.


Quelle:
Deterding K et al. (2016) The Lancet Infectious Diseases (DOI: 10.1016/S1473-3099(16)30408