Fachpressegespräch: Die Hepatische Enzephalopathie (HE) ist eine schwere Komplikation der Leberzirrhose. Die Akuttherapie erfolgt in der Klinik, die Rezidivprophylaxe in der Hausarztpraxis. Gelingt der Übergang vom stationären in den ambulanten Bereich, können Patienten dank effektiver Medikamente lange Zeit weitgehend rezidivfrei und mit hoher Lebensqualität leben.

Langjähriger Alkoholabusus, aber auch Hepatitis C und Fettleber können Ursache einer Leberzirrhose sein. "Die Fettleber wird eine immer bedeutendere Rolle spielen", gab Prof. Dr. med. Marcus Schuchmann, Konstanz, zu bedenken. Häufig wird die Leberproblematik in der Hausarztpraxis übersehen, da die Symptome wie plötzlich auftretende kognitive und körperliche Schwäche oder plötzliche Leistungsminderung sehr unspezifisch sind. Während die kompensierte Leberzirrhose nach Schuchmann keine Probleme bereitet, ist die dekompensierte Zirrhose mit erheblichen Komplikationen verbunden. Kommt ein Trigger wie eine Infektion hinzu, kann eine HE ausgelöst werden. "Die HE ist eine Komplikation der Zirrhose, bei der die enge Zusammenarbeit von Klinik und niedergelassenem Bereich von zentraler Bedeutung ist", mahnte der Experte.

Rezidivprophylaxe in der Hausarztpraxis

Zur Rezidivprophylaxe steht mit Rifaximin-α (Xifaxan® 550 mg) seit 2013 ein wirksames und verträgliches darmselektives Antibiotikum zur Verfügung, das nachweislich das relative Rezidivrisiko signifikant senkt und die Lebensqualität der Patienten verbessert. Der Wirkstoff reduziert ammoniakbildende Bakterien im Darm und greift damit effektiv in das toxische Geschehen ein. Erste Hinweise auf eine Mortalitätssenkung liegen vor, die Nebenwirkungen bewegen sich auf Plazebo-Niveau. Dadurch kommt es zu einer hohen Compliance, so dass Rifaximin in der Langzeittherapie gut eingesetzt werden kann.


Dr. Claudia-Viktoria Schwörer

Fachpressegespräch: "Hepatische Enzephalopathie: Sektorales Denken und Handeln im Gesundheitswesen – verliert am Ende der Patient?", Norgine GmbH im Rahmen des Kongresses Viszeralmedizin der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Hamburg, September 2016


Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2016; 38 (19) Seite 104