Frauen, die unter Migräne leiden, haben langfristig ein leicht erhöhtes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.

Dies haben Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin anhand einer Datenanalyse der amerikanischen Nurses' Health Study II festgestellt: Die rund 115.000 Teilnehmerinnen waren zu Studienbeginn zwischen 25 und 42 Jahre alt und hatten keine diagnostizierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insgesamt 17.531 von ihnen, etwas mehr als 15 %, litten unter einer ärztlich festgestellten Migräne. Im Untersuchungszeitraum von 1989 bis 2011 ist bei 1.329 dieser Frauen ein kardiovaskuläres Ereignis beobachtet worden. 223 der Frauen verstarben in der Folge. Dabei zeigte sich, dass Migränepatientinnen ein um 50 % höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse hatten als Nichtbetroffene. Das Risiko für einen Herzinfarkt war bei ihnen um 39 %, für Schlaganfall um 62 % und für eine Angina pectoris um 73 % erhöht. Die Auswertung legt nahe, dass Migräne als ein wichtiger Risikomarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrachtet werden muss, insbesondere bei Frauen, folgern die Autoren.


Quelle:
Kurth T et al. (2016) BMJ. DOI: 10.1136/bmj.i2610