Mögliche Gefahren des Ausdauersports für das Herz werden bereits seit über 100 Jahren in der medizinischen Fachwelt diskutiert.

Obwohl mittlerweile weitgehend Konsens besteht, dass es sich beim vergrößerten Sportherz um eine gesunde Anpassungsreaktion an regelmäßig betriebenen Ausdauersport handelt, lassen manche Studien auch sportbedingte krankhafte Veränderungen vermuten. Saarbrücker forscher wollte es nun genauer wissen. Dafür untersuchten sie 33 Ausdauersportler (im Schnitt 47 Jahre alt) und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe (ebenfalls 33 Männer), die ihnen in Alter, Größe und Gewicht ähnelte, aber keinerlei Ausdauersport betrieben hat. Die Sportler waren seit rund 30 Jahren leistungssportlich aktiv und trainieren nach wie vor rund 17 Stunden pro Woche. Es zeigte sich, dass die Herzen der langjährigen Sportler erwartungsgemäß deutlich größer und kräftiger waren als die der Kontrollgruppe. Hinweise für eine dauerhafte Schädigung, krankhafte Vergrößerung oder Funktionseinschränkung der rechten oder linken Herzkammer durch langjährig betriebenen intensiven Ausdauersport, wurden aber nicht gefunden, so die Wissenschaftler.


Quelle:
Bohm P et al. (2016) Circulation. DOI: 10.1161/Circulationaha.115.020975