Hepatitis C und HIV werden über das Blut übertragen, vor allem durch ungeschützte Sexualkontakte, intravenösen Drogenkonsum und unter bestimmten Umständen im Rahmen der Geburt. Beide Infektionen lassen sich einfach diagnostizieren und wirksam behandeln.

Dank der antiretroviralen Therapie haben HIV-Patienten eine nahezu gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV. Hepatitis C (HCV) lässt sich aufgrund großer Therapiefortschritte seit 2014 bei mehr als 90 % der Fälle vollständig heilen. Rund 400.000 Menschen in Deutschland tragen das Hepatitis C-Virus in sich – viele davon als sogenannte Alt-Infektion, die schon vor Jahren erworben und noch nicht diagnostiziert wurde. Ebenso leben hierzulande geschätzte 13.000 Menschen mit einer unentdeckten HIV-Infektion. Ärzte sollten bei ihren Patienten öfter diese Risiken sprechen und entsprechende Test durchführen, empfehlen Infektiologen. Manche Auffälligkeiten können Hinweise auf eine HIV-Infektion geben. Dazu gehören laborchemische Blutbildveränderungen oder Eiweißverschiebungen, aber auch Haut-und Schleimhauterkrankungen – beispielsweise Dellwarzen, seborrhoische Ekzeme oder eine Gürtelrose. Daneben können vergrößerte Lymphknoten oder Symptome wie Gewichtsabnahme, Fieberschübe und anhaltender Nachtschweiß wegweisend sein.


Quelle:
Kongress für Infektiologie und Tropenmedizin, 2016