Die zu den Kaliumkanalblockern gehörenden Medikamente sind in den letzten Jahre sehr kritisch betrachtet worden.

Nicht nur das Risiko für Unterzuckerungen, sondern auch das für die koronare Herzerkrankung geriet dabei in den Blick. Eine neue Studie weist nun darauf hin, dass Sulfonylharnstoffe zu häufigeren Krankenhausaufenthalten führen. Die Forscher hatten in einer retrospektiven Kohortenanalyse 13,5 Millionen Patienten in den USA untersucht, die aus Typ-2-Diabetes-bezogenem Grund in Krankenhäuser aufgenommen worden waren. Sie differenzierten zwischen denjenigen, die als antihyperglykämische Monotherapie Sulfonylharnstoffe (SH) oder andere Medikamente erhalten hatten. innerhalb von 12 Monaten waren 23 % der SH-Behandelten, aber nur 16 % der anderweitig behandelten Patienten wieder hospitalisiert worden. Über die Gründe für die Einweisungen und die Schwere der Erkrankungen geben die Autoren allerdings keine Auskunft. Die heiß diskutierte Frage, ob Sulfonylharnstoffe nun obsolet oder gar gefährlich sind oder nicht, bleibt somit weiter offen, meint die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).


Quelle:
Heaton PC et al. (2016) Brit Med J Endocr Disord 16 (4)