Bei Kindern, die sehr jung eingeschult werden, wird öfter eine ADHS diagnostiziert als bei älteren Klassenkameraden.

Auch Faktoren wie Unterrichtsbedingungen und Bildungshintergrund der Familie spielen eine Rolle. Das fanden Wissenschaftler vom Versorgungsatlas heraus. Für die Untersuchung analysierten die Wissenschaftler ärztliche Abrechnungs- und Arzneiverordnungsdaten von rund 7 Millionen Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 14 Jahren aus 2008 bis 2011. Das Ergebnis: Von den jüngeren Kindern, die im Monat vor dem Stichtag geboren sind, erhielten in den nächsten Jahren durchschnittlich 5,3 % eine ADHS-Diagnose. Bei den Älteren, die im Monat nach dem Stichtag geboren wurden, waren es nur 4,3 %. Generell waren Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Die Forscher vermuten, dass das Verhalten der jüngeren und damit häufig unreiferen Kinder in einer Klasse mit dem der älteren verglichen wird. Dann werde deutlich, dass Impulsivität, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit bei jüngeren Kindern ausgeprägter seien. Dieses werde dann möglicherweise als ADHS interpretiert.


Quelle:
Zentralinstitut für die ärztliche Versorgung (Zi)