Deutlich mehr Raucher als bisher angenommen – rund 80 anstatt der mit gängigen Diagnosetests ermittelten ca. 50 % – entwickeln eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

Das ist das Ergebnis einer Studie mit mehr als 8.800 aktiven und ehemaligen Rauchern. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer fanden sich beim Lungenfunktionstest keine Anzeichen einer COPD. Ihre Lungen wurden als gesund eingestuft. Zusätzliche Untersuchungen zeichneten allerdings ein anderes Bild: Bei 42 % der zuvor als gesund eingestuften Teilnehmer zeigten CT-Untersuchungen Veränderungen der Atemwege oder aufgeblähte Lungenabschnitte (Emphysem). 23 % litten unter Atemnot, 15 % schafften beim Gehtest weniger als 350 Meter in 6 Minuten. Insgesamt war bei mehr als der Hälfte (55 %) die Lungengesundheit in irgendeiner Form beeinträchtigt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies frühe Anzeichen einer COPD sind. Bei Rauchern sollte daher die Therapie der COPD bei entsprechenden Beschwerden schon früher als bisher einsetzen, auch wenn der Lungenfunktionstest noch keinen Anlass zur Sorge gibt, so die Forscher.


Quelle:
Regan EA et al. (2015) JAMA Intern Med. DOI:10.1001/jamainternmed.2015.2735