Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann bereits im mittleren Lebensalter die Verkalkung der Blutgefäße in Armen und Beinen fördern.

Dies zeigt eine aktuelle Studie aus Großbritannien. Die Folge ist nicht nur eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, bei den Probanden war auch das Risiko auf 11 weitere Herz-Kreislauferkrankungen erhöht. Die Analyse von 4,2 Millionen britischer Hausarztpatienten hatte ergeben, dass ein um 20 mm Hg erhöhter systolischer Blutdruckwert das Risiko auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit um 63 % steigert. Ein Anstieg des diastolischen Werts um 10 mm Hg erhöhte das Risiko um 35 %. Gefäßverkalkungen sind jedoch selten auf Arme und Beine beschränkt. Auch Herz, Nieren und Gehirn werden in Mitleidenschaft gezogen. Die britischen Hausarztpatienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit litten häufiger unter Vorhofflimmern (plus 25 %), defekten Herzklappen (plus 38 %), Herzversagen (plus 63 %) und Herzinfarkten (plus 63 %). Bei vielen war die Nierenfunktion (plus 31 %) eingeschränkt. Das Risiko auf Schlaganfälle durch Gefäßverschluss (plus 63 %) oder aus unklarer Ursache (plus 73 %) war erhöht. Eine weitere Folge der Gefäßverkalkung im Gehirn waren Demenzen (plus 43 %). Patienten mit arterieller Verschlusserkrankung erlitten auch häufiger eine tiefe Venenthrombose (plus 63 %) oder eine Lungenembolie (plus 52 %). Am stärksten erhöht war das Risiko eines Aortenaneurysmas (plus 110 %). Die Studie verdeutliche, wie wichtig eine gute Einstellung bei Bluthochdruck in jedem Alter sei, so die Deutsche Hochdruckliga.


Quelle:
Emdin CA et al. (2015) BMJ. DOI: 10.1136/bmj.h4865