Womöglich hängt die ständig wachsende Zahl adipöser Menschen mit der immer weiter verbreitetet Eradikation des Magenkeims Helicobacter pylori zusammen.

Diesen Verdacht schöpfen zumindest australische Forscher aus einer Analyse von 49 Studien mit fast 100.000 Teilnehmern aus zahlreichen Industriestaaten, bei denen sowohl Daten zu Adipositas als auch zur Kolonisation mit H. pylori ausgewertet worden waren. Denn dabei zeigte sich eine inverse Assoziation zwischen dem Magenkeim und der Fettleibigkeit: Die Menschen waren umso dicker, je weniger sie mit H. pylori infiziert waren. Die Ursachen sin allerdings noch unklar. Bekannt ist, dass der Spiegel des Appetit-Anregers Ghrelin nach der Eradikation ansteigt. Möglich ist aber auch, dass Menschen, bei denen der Magenkeim entfernt wurde, einfach wieder gerne essen, weil sie keine Magenbeschwerden mehr befürchten müssen.


Quelle:
Lender N et al. (2014) Alimentary Pharmacology & Therapeutics. DOI: 10.1111/apt.12790