Kinder und Jugendliche, die an der Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, haben ein geringeres Risiko für traumatische Gehirnverletzungen, wenn sie Methylphenidat oder Atomoxetin einnehmen.

Dies zeigt eine deutsche Langzeitstudie, für die Daten von 37.650 Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren ausgewertet worden waren. Von dieser Gruppe wurden in der beobachteten Zeit 2.128 wegen einer Verletzung ins Krankenhaus eingeliefert, von denen 821 die Diagnose einer traumatischen Gehirnverletzung erhielten. Dabei erfassten die Wissenschaftler alle Verordnungen der Substanzen Methylphenidat und Atomoxetin. Es zeigte sich, dass während der Einnahme von Medikamenten die Wahrscheinlichkeit um 34 % geringer war, wegen einer traumatischen Gehirnverletzung ins Krankenhaus eingewiesen zu werden. Ob dieser Zusammenhang auch generell bei unfallbedingten Verletzungen besteht, müsse weiter untersucht werden, so die Autoren, ihre Studie deute darauf hin, könne dies aber nicht belegen.


Quelle:
Mikolajczyk R et al. (2015) JAMA Pediatrics. DOI: 10.1001/jamapediatrics.2014.3275