Bislang wurden sinkende Fitness, Stürze und andere Motorikprobleme schlicht als Zeichen von Gebrechlichkeit gewertet.

Doch neue Forschungen zeigen überraschende Zusammenhänge auf. Demnach können Veränderungen im Gangbild erste Zeichen für eine Demenz sein. Bei Ganganalysen mithilfe eines Teppichs, der über Sensoren kleinste Abweichungen zwischen den Schritten festhält, stellte sich heraus: Je stärker die Abweichungen, desto höher das Sturzrisiko des Patienten in den kommenden Monaten. Stieg die Gangvariabilität, wenn die Patienten bei der Untersuchung gleichzeitig kognitive Aufgaben lösen mussten, war zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Person an Demenz erkrankte höher. Die Forscher der Universität Basel empfehlen daher, zur Demenzfrüherkennung nicht nur die Hirnleistung zu messen, sondern auch motorische Veränderungen zu untersuchen. Ein Blick auf den Gang des Patienten liefere womöglich sogar früher Hinweise als die üblichen Verfahren. Um den Verlauf einer Demenz positiv zu beeinflussen, setzt man in Basel besonders auf den Effekt von Bewegung. Insbesondere Tai Chi, Tanzen und Eurythmie würden motorisch-kognitive Fähigkeiten fördern.


Quelle
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)